Heute war es nach Monaten wieder einmal soweit, ich musste neuen Brandy/Cognac kaufen, mit dem ich die
verdünnten Einzelessenzen oder Blütenmischungen konservieren kann. Das ist jedes mal eine kleine Tortur für mich, schnell die immergleiche Sorte wählen und dann völlig beschämt an der Kasse
anstehen um zu bezahlen. Vor weit über drei Jahrzehnten habe ich beschlossen, keinen Alkohol mehr anzurühren, einerseits hat mir dieser nie wirklich geschmeckt, anderseits hat mich das Pflegekind
eines Voll-Alkoholikers zu sein, tief geprägt. Und es ist nicht besser geworden, als ich dann um 30 Jahre herum meinen biologischen Vater kennenlernte und feststellen musste, dass auch dieser ein
'kleines' Alkoholproblem hatte und ich erneut mit dieser Thematik konfrontiert worden bin. Und auch wenn ich selbst keine Alkoholabhängigkeit habe, habe ich doch ein 'Belastungsproblem' damit und
gerate u.a. ins Schwitzen, wenn ich mit (m)einer Flasche Cognac an der Kasse stehe und schäme mich zutiefst für diese Handlung. .... Alte Erinnerungen, wenn man als Kind 'co-abhängig'
wird!
Auch heute noch, muss ich mich bei Besucher- oder Feier-Runden total zusammenreissen, wenn völlig harmlos
etwas Alkoholisches konsumiert und genossen wird. Und sobald der Pegel steigt und die Menschen sich verändern, 'gesellig' oder gar 'aggressiv' werden, muss ich die Runde fluchtartig verlassen, da
komme ich bis jetzt nicht damit zurecht, denn mein inneres System schaltet auf 'Notstand' und 'Gefahr'. Heute kann ich zwar etwas besser damit umgehen - Therapie sei Dank! -, aber Einprägungen
wie diese und die tief in Psyche, Fleisch und Knochen eingedrungen sind, lassen sich nicht immer so leicht wieder herauslösen. .... Der klassische Blütenessenzen-Praktiker würde bei so etwas
höchstwahrscheinlich zuerst an STAR OF BETHLEHEM denken, vermutlich zurecht, was auch mir geholfen hat bei Akut-Zuständen, jedoch in keiner Weise bei der Behandlung des Tiefen-Zustandes. Lange
war es mir auch ein Rätsel, wie ich so etwas aus Sicht der Blütenessenzen angehen oder helfend unterstützen kann, erst eine der Aussagen von Dr. Edward Bach hat mich dann
weitergeführt.
Ich fand irgendwo den Hinweis von ihm, dass trotz scheinbar passender Wahl einer Essenz und diese keine Wirkung zeigt, man nicht die 'Reaktion', sondern den 'Auslöser' behandeln soll. In meinem Fall war das mein Pflegevater und er war nicht nur der alkoholischen Traube verfallen, sondern war auch der klassische 'VINE-Typ', worauf ich dann anfing diese Blüten-Essenz einzunehmen. Ohne diese Aussage wäre ich nie darauf gekommen, denn da ich mehr der schüchterne und gar ängstliche Typ bin, ist VINE für mich als Konstitutionsmittel nie ein Thema gewesen. ..... Dabei hat sich dann in meinen Forschungen erneut bestätigt, dass Dr. Bach und seine Blütenbilder an der Oberfläche zwar meist zutreffen, aber in der Tiefe oft beschränkt sind. Also habe ich auch hier angefangen, mir ein eigenes Mittelbild zu VINE zu erarbeiten, damit ich diese Essenz besser kenne und möglichst passend einsetzen kann. Bis jetzt ordne ich diese im Kern dem Archetyp KÖNIG/KÖNIGIN zu, dem 'Herrscher' und der 'Herrscherin', und auf welche Weise sie ihre Macht einsetzen - mit GÜTE oder GEWALT.
Bezüglich meines eigenen Themas und das ich hier angesprochen habe, finde ich in meinen Notizen zum
Negativ-Vine-Zustand: Missbrauch durch Alkohol, verletzt durch Alkohol; Alkohol hassen,
weil er so viel Schmerz in mein Leben gebracht hat; ein 'Opfer' des Alkohols sein, Gewalt und Missbrauch durch Alkohol erlebt haben; Opfer von Gewalt und Alkoholmissbrauch; Abneigung gegen
Alkohol, Wut gegen Alkoholiker. Zum Positiv-Vine-Zustand, bezogen auf mein Thema, finde ich
folgende Aufzeichnungen: für Kinder von Alkoholiker, die durch den Geist der Traube
verletzt worden sind; das ist eine Essenz für Alkoholiker und deren Opfer; um Verständnis, Einsicht und Klarsicht für das Thema der Alkoholiker zu gewinnen; Alkohol/iker - um Heilung von erlebter
Verletzung, Missbräuchen und Gewalttaten zu finden. .... Ausserdem hat diese Erfahrung einmal
mehr bestätigt, dass man um ein Kern-Thema angemessen zu behandeln (mit der Zeit), oft noch eine zweite oder dritte Essenz in einer Mischung benötigt.
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