Mythos und Archetypen sind eng miteinander verbunden, weil es im Kern immer um ganz bestimmte sowie
spezifische 'Kerninformationen' geht. Niemand kommt an beidem vorbei, weil diese zum Leben gehören und natürlicher Teil des Lebens sind - warum immer das auch so ist?! Wir haben nur die Wahl uns
unbewusst in diesen 'Energieströmen' zu bewegen, oder uns auf diese einzulassen und mit ihnen immer bewusster zu wachsen, sowie mit diesen gar aktiv zu agieren. Da diese 'Naturkräfte' wie gesagt
Teil des Lebens sind, zeigen sie sich nicht nur in für uns selbstverständlichen archetypischen Gestalten z.B. wie Mutter, Vater oder Kind, sondern diese 'Kräfte' werden sich auch ganz natürlich
in Verbindung mit unserer eigenen Persönlichkeit manifestieren. Denn das Leben will mit uns kommunizieren, mit uns interagieren, sozusagen auf anspruchsvolle Weise mit uns spielen und tanzen. Das
tut es im Spiegel, der Reflektion unserer selbst, und zeigt sich u.a. in auffallenden Ereignissen oder speziellen Synchronizitäten, die es dann achtsam und erforschend mit sich abzugleichen
gilt.
Obwohl es problemlos möglich ist, aus dem Geist wie der Fantasie - von oben nach unten -, interessante sowie
freundvolle Geschichten für sich zu produzieren und sich diese dann überzustülpen, ist es nicht das wovon ich spreche. Dies ist der Bereich des 'absteigenden Energieflusses' und obwohl dieser in
der westlichen Tradition dominiert, ebenso wenn man irgendwelche (spirituellen/religiösen) Konzepte 'von aussen' übernimmt, ist dieser eigentlich der Diener des 'aufsteigenden Energieflusses'.
Ein authentischer persönlicher Mythos, kann jedoch nur in Einklang mit der Seele gebildet werden - von unten nach oben -, was ein spannender aber auch anspruchsvoller Prozess ist, weil man sich
auf sein inneres Selbst einlassen können muss. Und ob als Mensch oder in der Funktion als Medium, lässt sich dann aus den gesprochenen (Trance-)Worten heraushören, wo man selbst oder der
zugehörige 'Spirit' steht. Interessanterweise lässt sich dabei beobachten, dass die Physikalisch-Mediale-Entfaltung, auch unabhängig von einer (aus)gereiften Mythen-Entwicklung
funktioniert.
Somit ist es möglich, dass die (physikalische) Medialität einerseits in recht verschiedenen Kleidern - sprich
Vorstellungsbildern und Ausdrucksformen - daherkommen, sich anderseits in unterschiedlichen Reifegraden ausdrücken kann. Das ist wichtig zu verstehen! Denn nur weil der (aus)formulierte Mythos
Ausserirdische, Aufgestiegene Meister, Götter, Engel oder Verstorbene enthält, heisst das noch lange nicht, dass die erzählten Geschichten tatsächlich auch stimmen. Es ist erst der innere
Reifegrad des Menschen und Mediums, sowie des Spirit, der dies ausmacht und die entsprechende Geist- wie Seelen-Tiefe mit hineinbringt. Und diese Tiefe lässt sich nicht über das Ego und eigene
Ideen erreichen, sondern indem man sich dem Körper wie der Seele öffnet, sowie der Erde und dem Grösseren hingeben kann, aus denen alles hervorgegangen ist. Dies ist ein natürlicher Reifeprozess,
der sich auf eine bestimmte Weise zeigt und in einer ihm eigenen Ausdrucksweise niederschlägt, was sich folgend auch in der persönlichen Verhaltens-, wie in der (physikalisch-)medialen
Arbeitsweise spiegelt.
So bin ich sehr dankbar für all die (physikalischen) Medien die mir die Möglichkeit geben, mich selbst in
ihrer Arbeit und in ihrem Ausdruck zu spiegeln, so wie nun Kai Mügge der Auslöser ist, dass ich meinen eigenen Mythos noch einmal genau betrachte. Manchmal sind es die Gleichheiten die
inspirieren und anregen, manchmal sind es jedoch die Unterschiede die helfen, das Eigene besser zu sehen oder zu differenzieren. Das ist das Geschenk dieser Welt, dass man sich einerseits ihn ihr
spiegeln, anderseits gerade in unserer heutigen Zeit, Einblick in fast unendliche viele Formen des Ausdrucks erhalten kann. Wir Menschen sind zwar wie die Natur der Ausdruck von einem Anderem,
von etwas Grösserem, aber alles weitere hier auf der Welt, im Guten wie im Unguten, ist mensch-geschaffen-ausgedrückt. Allerdings kann nichts geschaffen werden, das nicht seinen Ursprung im
Grösseren hätte, jedoch ist der Mensch das bisher einzige Wesen auf diesem Planeten, der das 'Ursprüngliche' in immer wieder neuen Variationen versucht auszudrücken, neu zu formen und zu
gestalten.
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