Der tiefste Punkt in diesem Jahr, die Wintersonnwende, erreichen wir am Freitag den 22. Dezember 2023 um
04.27 Uhr. Wir haben die längste Nacht sowie den kürzesten Tag, dann aber wird das Licht erneut geboren, die Tage werden langsam wieder länger, und um diesen Zeitpunkt herum, gehen wir noch durch
die 'magischen' Rauhnächte hindurch. Für mich ist das insgesamt jeweils etwas Besonderes, bisher kenne ich nichts, dass mich im Verlauf des Jahreszyklus tiefer berührt und erreicht! Denn in
dieser Zeit kann man Dunkelheit als 'heilige Zeit' und 'heiligen Raum' erfahren, was ganz viel Ähnlichkeit mit der Arbeit im Séanceraum und mit den 'Spirit-Kräften' hat. Aber trotz aller
Schönheit, Kraft und Heiligkeit, geht es zumeist trotzdem nicht ohne Herausforderungen, denn ganz gleich ob das Hell oder Dunkel, dort wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Interessanterweise
wird der (psychische) Schatten gerne mit dem Dunkel (Nacht) assoziiert, aber zumeist kaum mit dem Hell (Tag), was aber eine Täuschung ist, denn Hell wie Dunkel haben sowohl ihre heilige wie ihre
Schatten-Seite.
Seit ich auf meinem spirituellen Weg bin, und zuvor schon bei meiner religiösen Erziehung (röm.-kath.), gab
es jeweils eine allgemeine Ausrichtung oder gar Fixierung darauf, dass das Gute und Heilige, im Himmel wie gegen Oben gesucht und gefunden werden muss. Aber niemand hat mir bisher - glaubhaft -
erklären können, wieso das so sein soll und welche Gründe es dafür gibt! Es braucht nicht viel Nachdenken oder Meditation um in sich erfahren zu können, dass 'von oben' sowohl gute wie negative
Gedanken, Einsichten und Visionen kommen oder entstehen können. Der Unterschied scheint einzig die innere Absicht oder die Ausrichtung zu machen. Ebenso hat mir bisher noch niemand - aus
persönlicher Erfahrung - darlegen können, wo der Unterschied zwischen der heiligen Dunkelheit und Helligkeit ist, und worin deren unterschiedliche (Heil-)Qualitäten liegen. Zumeist geht man
einfach davon aus, dass das Gute wie Heilige nur über das Helle sowie das Licht zu finden ist. Aber das ist eine Gedankenvorstellung die oft auf Übernahme, jedoch nicht auf eigener Erfahrung
beruht!
Damit man über etwas wirklich reden kann, reicht es nicht sich etwas von Aussen einfach nur anzuhören oder anzulesen, sondern es braucht Forschung gegen Innen, um persönliche Erfahrungen zu machen. Ich spreche hier aber nicht von etwas Selbstbetrachtung hin und wieder, gelegentlich etwas Meditation und Innenschau, sondern von jahrelangem Ergründen und Beobachten, sowie der achtsamen Reflektion des erhaltenen Materials. Aus der Sicht der Jahreszeit gesehen, ist dafür die Zeitspanne bis zur Wintersonnwende besonders geeignet, weil die natürliche Bewegung sich mehr gegen Innen und Unten richtet, sowie die Kraft der Dunkelheit und Nacht immer stärker wird. Und nichts davon ist grundlegend 'gut' oder 'böse', sondern alle Aspekte haben eine polare Natur sowie ihre einzigartigen Qualitäten. Es ist der Mensch der aus seiner Mitte heraus lernen muss, sich zwischen diesen verschiedenen Polen zu bewegen und an ihren Facetten zu wachsen, und das gilt genauso für das Thema der physikalischen Medialität, sowie den 'Spiritkräften' die sich innerhalb derer offenbaren.
Zu glauben, dass die physikalische Medialität keine Schattenseite hat, ist eine Illusion, denn es gibt kein
Thema, das nicht ganz natürlich in die Polarität, sowie in Entwicklungspotenzial eingebunden ist. Mit dieser Aussage will ich dieses Thema auch in keiner Weise abwerten, aber möchte den
Blickwinkel sensibilisieren, denn mittlerweile habe ich die letzten Jahre zu oft erlebt, wie Menschen die physikalische Medialität und ihre Medien idealisieren. Ja, die physikalische Medialität
und ihre Medien sind etwas spezielles, das steht ausser Frage, aber einmal mehr kann ich nur sagen, dass diese trotzdem in das Natürliche eingebunden und nicht von den immerwährenden Prozessen
ausgeschlossen sind. Das gilt somit auch für die Zirkel sowie Séancen, und all die Menschen die darin eingebunden sind und dabei von den verschiedenen 'Kräften' angerührt werden. Und will man
dabei nicht nur der Neugier und Sensation folgen, sondern möchte an und mit der Sache wachsen, braucht es nicht nur den interessierten Blick gegen Aussen, sondern ebenso die aufmerksame Schau
gegen Innen.
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