Als ich vor über 9 Jahren mit der physikalischen Medialität in Kontakt gekommen bin, habe ich in keiner Weise
erwartet, dass mich diese so in ihren Bann ziehen würde. Ich habe bis zu diesem Zeitpunkt geglaubt, dass ich in groben Zügen auf meinem bisherigen psychologisch-spirituellen Leben alles
zusammenhabe, was ich für den Rest meines Lebens brauche und damit genügend beschäftigt sein werde. Aber ich habe mich ziemlich getäuscht, denn die intensivere und tiefere Auseinandersetzung mit
der physikalischen Medialität, hat mich noch einmal alles Bisherige neu und anders betrachten lassen. Sie war für mich der Auslöser, dass ich noch einmal 'Zurück-zum-Anfang' gehen, dass ich nach
dem Kern in mir von allem Bisherigen suchen musste, so dass all das bisher Verschiedene, in mir unter einen Hut passte. Grundlegend war dabei u.a. die (erneute) Beschäftigung mit dem
'Spiritismus' und vor allem mit dem 'Animismus', wobei einfach unterschieden der 'Spiritismus' mit dem Wirken der 'Spirits', der 'Animismus' mit dem Wirken des persönlichen 'Unbewussten'
assoziiert wird.
Das Sitzen in einem physikalisch-medialen Zirkel brachte mir die Möglichkeit, einerseits das Konzept von
'Animismus'/'Spiritismus' in der unmittelbaren Praxis zu beobachten und zu ergründen. Anderseits parallel damit einhergehend, auch mein bisheriges
sensitiv-mediales-schamanisch-magisches-psychologisch-spirituelles Wirken tiefer zu untersuchen, sowie in mir neu auszurichten und aufzugleisen. Dabei wurde es mit der Zeit wichtig, den Animismus
wie Spiritismus für mich erweitert zu denken, bzw. über die bestehenden mehr einfachen Betrachtungsweisen hinauszugehen und diese in einem grösseren Kontext zu interpretieren. Dies hatte und hat
zur Folge, dass ich mittlerweile einige Vorstellungs- wie Deutungsweisen und wie sie gerne in der Szene gesehen und eingesetzt werden, teils hinterfrage, weil diese dem 'Grossen-Ganzen' nicht
gerecht werden. Jedoch musste ich mir ebenso gewahr werden, dass trotz vier Jahrzehnte 'spiritueller Weg', ich immer noch ein Unwissender bin. Ich habe bisher erst an der Oberfläche gekratzt,
ebenso lerne ich nur langsam das Knie zu beugen!
Bezogen auf das Konzept des Animismus wie Spiritismus ist es - aus meiner Sicht - hilfreich zu erkennen, dass
diese polarer Natur sind und den (vertikalen) Hauptstamm bilden. Der Animismus ist symbolisch gesprochen das Fundament sowie der Grundstock des Hauses, der Spiritismus bildet mehr die oberen
Stockwerke. In sich selbst sind diese wiederum ebenfalls polar, sie besitzen z.B. jeweils eine helle und dunkle Seite, haben weibliche oder männliche Aspekte, oder sind vom Fokus her mehr gegen
aussen oder mehr gegen innen gerichtet (horizontal). Das Konzept des Animismus/Spiritismus aber, wenn denn in meinem Umfeld überhaupt damit gearbeitet wird, wird jedoch fast ausschliesslich 'von
aussen' und 'von oben', wie aus der Sicht des 'Spiritismus' angegangen - was aber einseitig ist(!). Sehr oft wird der 'Animismus' und sein Wirken gar nicht miteinbezogen, das 'von innen' und 'von
unten' bleibt unberücksichtigt, obwohl dieser eigentlich das Fundament ist oder sein sollte. Diese Art der Einseitigkeit hat aber immer Auswirkungen und etwas Elementares wird jeweils
fehlen.
Zu solchen Einsichten und Erkenntnissen bin ich aber erst nach und nach gekommen. Dass ich mich überhaupt tiefer mit diesen Themen beschäftigt habe, war mit der Zeit der Tatsache geschuldet, dass wir in unserem Zirkelwirken nicht weitergekommen sind. Hätten wir z.B. ein 'natürliches' Medium in unserem Zirkel gehabt, oder hätte sich bald mal eine 'natürliche' Gruppenmedialität entwickelt, dann hätte ich mich wohl nie mit solch komplexen Themen beschäftigt. Da ich ausserdem nicht besonders auf den 'rechten Weg' der physikalischen Medialität stehe - Tischchenrücken, Ouija-Board & Co. -, gab es auch keine Ablenkung oder Kompensation, um der sich offenbarenden Problematik aus dem Wege zu gehen. Und so blieb mir nach ersten nicht sehr erfolgreichen Zirkeljahren - und bis heute -, immer wieder nur die Wahl zwischen Aufgeben oder Weitermachen. Da ich aber immer mehr erkennen musste, wie sehr der Erfolg eines Zirkels und Mediums an seiner 'animistischen Natur' und somit teils in eigener Hand liegt, ist das ein sehr interessantes Forschungsprojekt geworden.
(Fortsetzung in 'Physikalische Medialität und Wintersonnwende - 1')
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