Während der Abend-Séance mit Gary habe ich immer wieder versucht, meine aufgewühlten Emotionen und Gedanken
die ich mitgebracht hatte, unter Kontrolle zu halten, was mir aber nur teils gelungen ist. Um so schöner war es dann und als es noch für einige Wenige eine Heilrunde gab, dass sich plötzlich in
der völligen Dunkelheit 'Spirit-Hände' auf meinen Kopf gelegt haben und unter leichtem Zittern, an mir wirkten. Ich war dankbar und hatte hinterher den Eindruck, dass mir dies wirklich geholfen
hat! Ebenfalls ist mir von den Spirits eine Rose in den Arm gelegt worden, so dass ich am Ende der Séance mit zwei 'energetisierten' Rosen nach Hause gegangen bin. Aber dieses Séance-Ende musste
ich mir sozusagen einmal mehr mit Durchhalten abverdienen, denn aus Erfahrung macht mir das Abziehen der Energie für die physikalisch-mediale Arbeit, früher oder später körperlich zu schaffen.
Während die meisten anderen Teilnehmer:innen davon nicht viel spüren oder mitbekommen, wird an mir in diesem Prozess zuerst 'gezogen' und dann 'gezerrt', bis ich innerlich 'leer' und 'hohl'
bin.
Dabei fange ich an immer unruhiger zu werden, verkrampfe mich innerlich und es tritt eine unwohle Erschöpfung
auf, manchmal begleitet von Kopfschmerzen. Zwar erhole ich mich relativ schnell, wenn ich mich ausserhalb des Séance-Kreises wieder frei bewegen und in der Nacht erholen kann, auch wenn ich am
Tag danach oft noch einen 'Séance-Kater' habe. Meist bezahle ich diesen zusätzlichen Energie-Preis gerne, damit ich die Séancen erleben sowie das Wirken der 'Spirit-Kräfte' beobachten und davon
lernen kann. Aber gegen Ende der Séancen, komme ich oft an meine Grenze und bete einfach nur noch, dass diese enden, wenn aber z.B. die Leute noch endlos Fragen stellen, würde ich manchmal gerne
losschreien und drehe fast durch. So ist mir dann das letzte Experiment an diesem Séance-Abend fast zuviel geworden, als die 'Spirits' noch den Austritt und das Zurücknehmen von Ektoplasma durch
den Mund des Mediums demonstriert haben. Aber das Sehen des serviettenartigen Ektoplasmas in den Farben Schwarz, Weiss und dann gar Rot(!), war dann doch noch äusserst faszinierend.
Das ist das allererste Mal gewesen, dass ich rotes Ektoplasma zu sehen bekommen habe, was mich wirklich
berührt hat. Schon das Sehen von weissem Ektoplasma ist eindrücklich, in der Farbe Schwarz immer noch ungewöhnlich, aber in der Farbe Rot, sowohl eindrücklich wie erstaunlich. Und trotz all der
verschiedenen und auch interessanten Phänomene durch den Abend, war es dieses Schluss-Bouquet, dass mich schlussendlich fast am meisten berührt hat - sozusagen das Tüpfchen auf dem i. Ansonsten
hat mich die Séance aber etwas ratlos wie auch frustriert zurückgelassen, allerdings ist das ein Klagen auf hohem Niveau und ist nur möglich, weil ich mittlerweile doch schon an so einigen
solchen teilgenommen habe. Es gab am äusseren Rahmen, sowie an dem Gezeigten und Mitgeteilten, eigentlich in keiner Weise etwas auszusetzen. Mal abgesehen von der Missstimmung die ich mitgebracht
habe und den üblichen Nebenwirkungen bei Séancen, fühlte ich mich dieses Mal aber zusätzlich irgendwie seltsam, so als ob mir etwas Essenzielles gefehlt hat und die Seele nicht genährt worden
ist.
Das war aber vor allem für mich der Fall, denn soweit ich es beurteilen konnte, waren die meisten anderen Teilnehmer:innen erfreut oder gar begeistert, und jene die noch einen Stein apportiert und geschenkt bekommen haben, wohl erst recht. Es ist ja auch etwas besonderes und faszinierendes, das steht ausser Frage! Z.B. das Kabinett das sich wie von selbst bewegt, durch das hindurch man gar von 'Spirit-Kräften' berührt und umarmt wird. Da werden tiefe menschliche Bedürfnisse angesprochen und ausgedrückt, so ähnlich wie mein erhaltenes Handauflegen und das Gefühl entstehen kann, dass ich gesehen und wahrgenommen werde. Oder die Stein-Geschenke, da kann man nicht nur innerlich etwas mit nach Hause nehmen, sondern ebenso äusserlich, man hat etwas woran man sich direkt festhalten kann. Das gilt auch für die vielfältigen Berührungen und Streicheleinheiten die reihum verteilt worden sind, ebenso für den Arm und die Hand, die aus dem Kabinett herausgehalten, man berühren und anfassen durfte. Das Physikalisch-Mediale wird da echt fass-, spür- und fühlbar gemacht!
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