Wer mich, meine Gedanken und Schriften etwas näher kennt, der weiss, dass ich viel von der theoretischen wie praktischen Erarbeitung von ‚Animismus‘ und ’Spiritismus’ halte. Als Symbol
schätze ich dazu den Baum mit seinen Grundelementen Wurzel, Stamm und Krone, wobei der ‚Animismus' überwiegend zur Wurzel (Erde) zu zählen ist, der ‚Spiritismus' vor allem zur Baumkrone (Himmel)
gehört, während sich im Stamm (Herz) alles verbindet - jedoch sind die Übergänge immer fliessend.
Auf das Wirken einzelner Kräfte hat man wenig oder nur begrenzten Einfluss, da muss man sich entweder dem
‚Grösseren‘ fügen und sich einpassen, oder ist auf dessen Gutwill und Wohlwollen angewiesen, was hauptsächlich zum ’Spiritismus’ zu zählen ist. Auch der ‚Animismus‘ unterliegt bestimmten
Gesetzen die man nicht umgehen kann, ansonsten aber hat man auf diesen einen viel grösseren wie aktiven Einfluss, da er mit unserem eigenen Wesen unmittelbar verknüpft wie verwoben ist.
Aber ob ‚Animismus‘ (Erdahnen/Seelen-Spirits) oder ’Spiritismus’ (Himmelsahnen/Geist-Spirits), je mehr wir uns damit
beschäftigen sowie auf deren unterschiedliche Facetten einlassen, desto mehr bekommen wir selbst Zugang zu verschiedenen Kräften mit denen wir wachsen sowie interagieren können. Aber um sich
dafür zu öffnen, heisst das immer ein Kennenlernen einzugehen, jedoch eine Beziehung nur dann wirklich wachsen kann, wenn man diese pflegt und den Kontakt öfter vertieft.
Aus irgendeinem Grund besteht häufig die Vorstellung, dass man nur die ’Spirits’ zu rufen braucht, und diese kommen
gleich angerannt und machen dann genau, wie man sich das vorstellt sowie erwünscht (Schattenaspekt Spiritismus). Anderseits findet man es häufig zu anstrengend oder zu schmerzlich, sich mit sich
selbst und seinem Urgrund tiefer auseinanderzusetzen, selbst anzupacken, sowie einen spirituellen Pfad regelmässig und in der Tiefe zu erarbeiten (Schattenaspekt Animismus).
Dies hat zur Folge, und das beobachte ich seit Jahrzehnten an mir und anderen, dass die eigene Innenwelt teils
unterentwickelt sowie ein brauchbares Bezugssystem, entweder nur rudimentär ausgestaltet und/oder nur als Stückwerk vorhanden ist. Dies meine ich nicht wertend sondern nur feststellend! Dies
spiegelt aber häufig auch, dass wir in kein kulturell-spirituell-religiöses System mehr eingebettet sind, und auf diese Weise weder gross ‚wirken‘ (Animismus) noch ‚empfangen‘ können
(Spiritismus).
Jedoch dort wo keine ’Türen’ geöffnet oder ‚Pfade‘ nicht eingetreten sind, dort geschieht auch nicht viel. Wenn ich
keine Zahlen oder Buchstaben lerne, dann kann ich auch nicht rechnen oder schreiben! Wenn ich nicht verschiedene Facetten von Intellekt, Gefühl, Empfinden und Intuition für mich selbst
entwickle (Animismus), dann haben weder ich noch irgendwelche Kräfte (Spiritismus) Zugang zu diesen ‚Kraftlinien‘ und ‚Energiekanälen‘. Ich habe oder hätte also so einiges selbst in der
Hand!
Darum kann ich nur von Herzen nahelegen und wenn man seine Spirit-Arbeit wirklich vertiefen will, sich entweder auf
ein schon vorhandenes ‚Bezugssystem‘ einzulassen oder sich selber eines zu erschaffen. Die Welt ist voll mit verschiedenen und vielfarbigen ‚Glaubens- und Bezugssystemen‘, keines davon ist das
einzig Wahre und Richtige, die Frage ist eher, mit welchem fühlt man sich vom seinem Geist (Kopf/Krone), Herz (Brust/Stamm), und vor allem aus der Seele (Bauch/Wurzel) angesprochen?
Wenn man sich z.B. im christlichen Kraftfeld zu Hause fühlt, ist es dann mehr das Hoch- oder Volks-Christentum, die
Linie des Reformierten, Katholischen, Orthodoxen oder ein anderer Strang? Welches davon ist einem innerlich näher und stellt auch die nötigen Wirkmöglichkeiten zur Verfügung, die man für
seine sensitive, heilerische, mental- und/oder physikalisch-mediale Arbeit braucht und jene Kanäle eröffnet, um entsprechende Energien zu empfangen, auszudrücken oder zu
übertragen?
Ich denke es kann helfen zu verstehen-erfahren, dass auf gewisse Weise nichts festgelegt, es aber hilfreich ist,
wenn man sich festlegen kann, dass es nicht nur ein intellekt-geistiger, sondern ebenso ein kreativ-seelischer Prozess ist. Und wenn man für sich und
seine spirituell-religiöse Entfaltung kein traditionelles System wählen möchte, dann eines aus einer esoterischen, magischen, schamanischen oder alternativen Richtung. Hauptsache ist,
ein Bezugssystem zu haben mit dem man wirken kann!
Als mögliches Beispiel: Nachdem ich mir in jahrelanger Arbeit ein inneres ‚Bezugssystem‘, sowie als Resultat meiner inneren
Erkundungen einen ‚Bezugsrahmen' geschaffen habe, bin ich Ende letztes Jahr dem ‚Orden der Barden, Ovaten und Druiden‘ beigetreten und habe den Fernkurs begonnen. Es geht nun darum Lücken in
mir zu füllen, bzw. Anteile zu ergänzen, mit etwas das meinem Wesen möglichst nahe ist und mir helfen könnte, weitere kreative Kanäle zu eröffnen oder Bestehendes zu erweitern.
***